Mein Erfahrungsbericht aus dem Event-Marketing: Scrum Workshop in Berlin

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„Simulationen sind toll! Sie sind eine große Hilfe, um Verständnis für eine neue Arbeitsform und -kultur zu schaffen!“

Dieses Statement bekam ich vor Kurzem beim Agilen Stammtisch in Dortmund. Im Vorfeld hatte ich unseren Thalia Scrum Workshop vorgestellt. Bei diesem Workshop nutzen wir eine Simulation, um neben viel Sprechen über Theorie und Bilder auch die haptische Seite im Gehirn zu beteiligen. Nach einer kurzen Einführung in das Framework und damit auch in die Spielregeln für die Simulation heißt es Ärmel hochkrempeln. Der Schwerpunkt liegt auf Ausprobieren, Erleben und Reflektieren.

Im Oktober 2017 habe ich hier bereits einen kurzen Artikel geschrieben und das Vorgehen vorgestellt. Im Januar kam mein Kollege Jens vom Standort in Berlin auf mich zu und bat mich diesen Workshop dort auch anzubieten.
Die Reaktionen auf meine erste Anfrage bei den Mitarbeitern am Standort ließen den Raum noch nicht in Gänze füllen. So richtig fängt der „Spaß“ ab 20 Teilnehmer*innen an.  Material und Ausstattung reichen für bis zu 30 Teilnehmer*innen (das entspricht ca. 6 Teams à 5 Mitglieder). Also beschlossen wir aus dem Mitarbeiter*innen-Workshop eine offene und kostenlose Veranstaltung zu machen. Für mich hat sich hier eine tolle Möglichkeit aufgetan auch den Fortschritt unserer agilen Transformation vorzustellen.

Meine erste Erkenntnis: „Marketing is King“

Die Location war einfach gefunden. Unser Standort in Berlin liegt in den Sarotti-Höfen am Mehringdamm und im Erdgeschoss bietet die Event-Agentur „Schmelzwerk“ passende Räumlichkeiten an. Ein Termin war schnell abgestimmt und das Xing-Event war fast zeitgleich online…

…aber irgendwie passierte da nix. „Vielleicht teile ich das Ganze nochmal über mein großes Netzwerk.“ dachte ich mir. Leider ohne sichtbaren Effekt. Eine kurze Beratung mit unserer Marketing-Abteilung deckte auf: Wichtigste Kriterien für eine ansprechende Veranstaltung werden nicht erfüllt:

  • Warum sollte ich zu dieser Veranstaltung gehen?
  • Was kann ich dort mitnehmen?

Dank unserer Expertise im Haus und der Unterstützung unserer Grafiker*innen und Texter*innen konnten wir rechtzeitig unser Event in Szene setzen. Das Feedback ließ gar nicht lange auf sich warten. Der Raum war zeitnah gefüllt und die nächsten Vorbereitungen konnten starten. An dieser Stelle: Vielen Dank für Eure Hilfe!

Jede Retrospektive benötigt einen Raum oder Scrum Master

Am Workshoptag selbst hatten wir wieder viel Zuspruch durch das Wetter und so konnten alle Teilnehmer*innen mit viel Spaß und spielerischem Wettkampfgedanken ein Produkt ganz nach dem Scrum-Regelwerk erstellen. In den Reviews wurde gerne mit Wasser gespielt und die Abnahmetests durch den Product Owner oder die Product Ownerin überstanden. Das Wichtigste: Alle Teilnehmer*innen hatten 5 Sprints, in denen sie den Rhythmus von kontinuierlicher Entwicklung inklusive Feedback erleben konnten. Zudem haben alle Teams ein „Wir“ entwickelt. Beim „Commitment“ in der Planung wurde anfangs noch von Einzelnen entschieden zum Ende jedoch immer erst nach Abstimmung untereinander. Eine weitere Verbesserung sehe ich noch hier: Retrospektiven sind das Herz von „Inspect & Adapt“ und sie müssen auch hier gelebt werden. Bei dem Vorgehen bis hierher gab es immer wieder folgende Beobachtungen:

  • Es wurde weiter gebastelt
  • Es wurde nicht über das Vorgehen geredet
  • Es wurde nichts verbessert
  • Die Zeit für die Retrospektive wurde als Vorlauf für den kommenden Sprint genutzt

Ein separater Tisch / Raum pro Team könnte helfen. Leider findet man solche Locations nur selten. Meine pragmatische Idee: Ein*e „Scrum Master*in“ sollte bestimmt werden, der den Prozess überwacht und darauf achtet, dass das Team sein Vorgehen hinterfragt und anstrebt nicht nur das Produkt sondern auch sein eigenes Vorgehen zu verbessern.

Feedback: Meine Teilnehmer*innen möchten auch gerne für sich reflektieren

Nach einer kleinen Pause zur Hälfte des Workshop habe ich eine kurze Runde zur Reflektion des Framework und dem angewendeten Vorgehen gemacht. Das Feedback, was mir meine Teilnehmer*innen nach dem Workshop gegeben haben, war: So eine Runde sollte zumindest am Ende des Workshops wiederholt werden. Es muss eine Übertragung auf den Alltag geben. Meine Teilnehmer*innen wollen gerne wissen, was sie von hier in den Alltag überführen können. Dieses Feedback hilft mir sehr bei meiner weiteren Entwicklung des Formats.

Für mich war es daher ein voller Erfolg und ich freue mich auf die Verbesserungen in der nächsten Ausprägung.

Habt ihr auch Bock drauf? Wollt ihr auch gerne so einen Workshop erleben oder anbieten, kontaktiert mich einfach!

Impressionen

Nachfolgend ein Testimonial, das ich von einem Teilnehmer erhalten habe:

„In drei Stunden habe ich die Grundlagen von SCRUM kennengelernt und das erste Mal praktisch anwenden können. Aufgeteilt in heterogenen Teams wurden wir mit praktischen Herausforderungen konfrontiert, bei denen die Inhalte gut vermitteln wurden und der Spaß nicht auf der Strecke blieb.“

Hier findet ihr noch ein paar ausgewählte Impressionen:

Seit Oktober 2017 arbeite ich als Agile Coach & Scrum Master für Thalia. Hier begleite ich das Unternehmen und insbesondere die Teams im eCommerce-Bereich bei der Agilen Transition.