[No 1] – Alleine ist man weniger zusammen

Im eCommerce-Bereich von Thalia sind wir mittlerweile im Home Office. Unsere Entwicklungs-Teams, die Agile Coaches, alle Product Owner, die gesamte IT und natürlich auch alle TeamleiterInnen.

Unsere Organisation und die Art, wie wir arbeiten ist bisher auf Präsenz ausgerichtet. Wir haben unsere Räume so gestaltet, dass Menschen, die zusammen arbeiten auch zusammensitzen. Wir treffen Annahmen, dass teamübergreifende Zusammenarbeit besser funktioniert, wenn der persönliche Kontakt da ist. Wenn für die Klärung eines Problems maximal die nächste Etage besucht werden muss. Wenn das Treffen an der Kaffeemaschine (und wir haben wirklich gute Kaffeemaschinen) das Erstellen von JIRA-Tickets ersetzt. Wenn ein beiläufiges ‚kann mal jemand…‘ ein halbstündiges Meeting obsolet macht. Wenn bei der ausführlichen Bewertung des Tatorts (aka Bundesligaspiel, beliebiges Online-Spiel)  am Montagmorgen auch Meinungen von ‚Über-den-Flur-Eilenden‘ gehört werden können.

Unser IT-Leitungsteam im Home Office.

Und jetzt haben wir Zoom. Und Slack. Und Telefonkonferenzen. Ach ja, und eMails.

Natürlich haben wir auch vorher schon diese
Kommunikationstechnologien genutzt. Aber sie waren, bei persönlicher
Kommunikation, eher die Ausnahme als die Regel. 

Was wir schon ahnen:

Arbeiten nach agilen Werten und Vorgehensmodellen – das
hilft: Transparenz durch digitale Boards, Offenheit bei Feedbacks in auch mal
angespannten Situationen, Fokus auf die Umsetzung der richtigen Dinge und vor
allem: Auf Veränderungen zu reagieren. Und – yes indeed – wir haben es hier mit
einer Planänderung zu tun.

Crossfunktionale Teams, die selbstorganisiert ihre Produkte
entwickeln – sind sehr gut vorbereitet. Die klaren Strukturen der agilen
Vorgehensmodelle (z.B. Scrum), die gemeinsamen Ziele (Sprintziele oder
Roadmap-Themen der Teams) und die gelebte Selbstverantwortung helfen beim Operationalisieren
der Remote-Arbeit.  Es ist weiterhin
klar, an welchen Themen wie gearbeitet wird. Das Vakuum der
Orientierungslosigkeit ist sehr gering. 

Was wir noch nicht wissen:

Wie sich eine mehrwöchige Home Office-Phase auf die Organisation auswirkt:

  • Wie verändert sich unsere Art zu kommunizieren?
  • Werden wir weniger effizient?
  • Entstehen mehr Missverständnisse insbesondere in der teamübergreifenden Zusammenarbeit?
  • Und werden wir mehr oder weniger Spass an unserer Arbeit haben?

Aktuell kann ich sagen: Alleine ist man weniger zusammen und das kann auch die Anzahl und Häufigkeit von Slack-Nachrichten nicht wirklich ändern.

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